Fitness
Nicht nur in der Küche, sondern auch als Heilmittel macht sich das indische Gewürz Kurkuma gut. Besonders Sportler können von den vielfältigen Wirkungen profitieren.
. . .
E
in sonnengelbes Gewürz als Universalheilmittel
Die medizinische Anwendung von Kurkuma kann auf eine Tradition von 5000 Jahren verweisen. In der indischen Heilkunst Ayurveda ist die Pflanze als "Gewürz des Lebens" bekannt und wird als heilig verehrt.
Indien konsumiert immer noch 80 Prozent der Welternte des sonnengelben Gewürzes, das auch als Gelbwurz oder indischer Safran bezeichnet wird. Kurkuma hat einen festen Platz in der indischen Küche, gilt aber sowohl im Ayurveda als auch in der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) als eine Art Allheilmittel.
Der Westen hat das Gewürz seit einigen Jahren ebenfalls für sich entdeckt. So wandert Kurkuma nicht nur vermehrt in die Töpfe, sondern ist vielmehr auch Gegenstand zahlreicher Studien, die sich um Gesundheit, Fitness und Schönheit drehen.
Interessant ist dabei vor allem der Farbstoff Curcumin, der entzündungshemmend und schmerzlindernd wirken soll, aber angeblich auch die Gedächtnisleistung, die Verdauung und das Immunsystem verbessert.
Selbst eine antidepressive Wirkung wird Kurkuma nachgesagt, womit es denselben Effekt wie Sport zeigt.
Kurkuma kann eine Stunde Training ersetzen
Eigentlich kommt so schnell nichts an einen richtigen Workout heran. Doch Kurkuma scheint hier ein ernstzunehmender Konkurrent zu sein. Denn Testpersonen, die über den Zeitraum von einem Monat das Gewürz zu sich genommen hatten, zeigten vermindertes Zellsterben sowie positive kardiovaskuläre Veränderungen.
Ein Artikel im "American Journal of Cardiology" weiß zudem zu berichten, dass eine Herzattacke bis zu 56 Prozent weniger wahrscheinlich wird, wenn Kurkuma regelmäßig konsumiert wird.
Das im Gewürz enthaltene Polyphenol, der gelbe Farbstoff, hat dabei einen ähnlichen Effekt wie eine Stunde Aerobic. In der Regel sind Veränderungen nach zwei Monaten Einnahme zu bemerken.
Die Muskeln regenerieren sich schneller mit Kurkuma
Ebenfalls nur Gutes vom gelben Farbstoff in Kurkuma wissen die Forscher aus den USA und Japan zu vermelden. Nach intensivem Training fühlt man sich manchmal einfach nur kaputt, die Fachbezeichnung hierfür lautet Muskelatrophie.
An Ratten wurde untersucht, wie Kurkuma bei der Regeneration helfen kann. Über einen Zeitraum von acht Tagen wurden die Hinterbeine der Tiere immobilisiert, danach durften sie sich zehn Tage lang frei bewegen.
Eine Hälfte der Laborratten bekam täglich den gelben Farbstoff Curcumin injiziert, die andere Hälfte erhielt ein Placebo. Die Ratten, die Curcumin gespritzt bekommen hatten, zeigten eine deutlich geringere Muskelatrophie und waren nach kurzer Zeit deutlich fitter als die Placebogruppe.
Ein japanisches Forscherteam studierte den Effekt von Kurkuma direkt an Sportlern. Auch hier zeigte sich, dass die Muskeln sich unter der Einnahme deutlich schneller regenerieren und zudem auch die Gefäße von Curcumin profitieren.
Viele schwören auch bei Verstauchungen auf das gelbe Gewürz
Etliche Sportler haben davon berichtet, dass Kurkuma, beziehungsweise der Farbstoff Curcumin, nicht nur Muskelschmerzen lindert, sondern auch blauen Flecken vorbeugen kann, wenn es unmittelbar im Anschluss an einen Trainingsunfall als Paste direkt auf die Haut aufgetragen wird.
Derselbe Effekt wird offensichtlich erzielt, wenn Prellungen und Verstauchungen mit dem Gewürz behandelt werden. Hierbei handelt es sich jedoch nicht um die Ergebnisse wissenschaftlicher Forschungen, sondern um Erfahrungswerte aus der Hausapotheke von Sportlern.
Schädlich kann die Anwendung von Kurkuma auf keinen Fall sein. Bei den rund 4000 Studien, die zu dem Gewürz und seinen Wirkungen veröffentlicht wurden, fanden sich keinerlei Nebenwirkungen, sofern das Pulver normal dosiert wurde.
Kurkuma unterstützt die Fettverbrennung
Eine weitere, für Sportler interessante Studie verweist auf den Effekt von Kurkuma, die Fettverbrennung positiv zu beeinflussen. Denn Curcumin hilft dabei, im Organismus die Teilung und somit die Vermehrung von Fettzellen zu verhindern. Es wird daher weniger Fett angesetzt.
Auch der Blutzuckerspiegel freut sich, wenn regelmäßig das Gewürz eingenommen wird, denn wenn der nicht stabil ist, wird jede Diät und Ernährungsumstellung durch Heißhungeranfälle sabotiert.
Das Gewürz hilft auch bei der Entgiftung, weshalb es sich anbietet, vor dem Beginn einer Diät eine Kur mit dem Pulver zu beginnen. Curcumin hilft nämlich den Enzymen, Schadstoffe und Schlacken aus dem Körper zu spülen, worüber sich Leber, Darm und Immunsystem freuen.
Das sonnengelbe Gewürz weckt auch die Lebensgeister und welcher Sportler fühlt sich schon gerne müde und träge?
Das Superfood in die Ernährung einbauen
Kurkuma passt zu indischen Gerichten, aber auch prima zu Kartoffelgerichten, Reis und Gemüse. Aufgrund des doch recht bitteren Geschmacks sollte es sparsam dosiert werden.
Wer Kurkuma regelmäßig einnehmen möchte, kann das Gewürz einfach in ein wenig Wasser einrühren und mit einer Prise frischem Pfeffer würzen. Ein wenig Kokosöl dazu kann auch helfen, die Wirkung zu optimieren, denn Fett absorbiert besser.
Den Pfeffer braucht es, um die Bioverfügbarkeit von Kurkuma zu verbessern. Denn der Farbstoff Curcumin kann nur schlecht vom Darm aufgenommen werden und sammelt sich vor allem in der dortigen Schleimhaut an. Die Prise Pfeffer hilft, die Wirkstoffe im ganzen Körper zu verteilen.
Ersatzweise kann Kurkuma auch in heißer Milch getrunken werden. Das klassische indische Wintergetränk hilft, Krankheitserreger abzuwehren, indem es einen schützenden Film in Mundschleimhaut und Hals bildet.
Kurkuma macht sich auch gut in der Kombination mit Ingwer, Zitrone und Zimt. Wer das Pulver nicht mag, aber auf die positiven Wirkungen des Gewürzes nicht verzichten möchte, findet im Fachhandel Kurkuma mit schwarzem Pfeffer auch in Kapselform, denn Sportler sollten das Superfood unbedingt in ihre Ernährung einbauen.
. . .