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Sport mit Sehschwäche: Mit Kontaktlinsen kein Problem!
Über 40 Millionen Menschen in Deutschland tragen eine Brille – das ist mehr als jeder zweite. Die verschiedenen Arten von Fehlsichtigkeit können mit praktischen Sehhilfen glücklicherweise gut ausgeglichen werden, sodass Betroffene kaum Einschränkungen im Alltag haben.
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ie meisten Brillenträger entscheiden sich dafür, von Zeit zu Zeit auch auf Kontaktlinsen zurückzugreifen. Manche tragen die praktischen Linsen dauerhaft, andere nur zu besonderen Anlässen. Was den Sport angeht, kann es jedoch umständlich sein, ein Brillengestell auf der Nase zu haben – in diesem Fall sind Kontaktlinsen eine empfehlenswerte Alternative.
Diese Vorteile haben Kontaktlinsen
Viele Menschen schätzen es an ihrer Brille, dass die Handhabung so einfach ist. Am Morgen kann man sie ohne viel Vorbereitungszeit einfach aufsetzen und schon sieht man alles schärfer. Ab und zu sollte man die Gläser reinigen – das war es aber auch schon. Kontaktlinsen hingegen müssen direkt auf das Auge gegeben werden und sind, insofern es sich nicht um Tageslinsen handelt, ein wenig umständlicher in der Pflege. Dafür haben sie den Vorteil, dass sie das ganze Auge bedecken und das Sichtfeld nicht durch eine Brillenfassung eingeschränkt ist.
Kontaktlinsen-Neulinge empfinden es manchmal als etwas schwierig, die Linsen einzusetzen – mit diesen Tipps gelingt es jedoch ganz einfach. Eine Brille kann außerdem schnell von der Nase rutschen, wenn man sich nach vorne beugt. Auch dieses Problem tritt bei Kontaktlinsen deutlich seltener auf – und wenn doch, dann ist es weniger dramatisch. Zerbricht die teure Brille jedoch auf dem Boden, ist der Ärger groß. Je nach Sportart werden auch Schutzbrillen, Masken oder Helme getragen. Im Gegensatz zur Brille kann man die Kontaktlinsen einfach unter dem Equipment tragen. Zuletzt schätzen Kontaktlinsenträger das Gefühl der Freiheit, das damit einhergeht. Man kann alles machen, was man ohne Brille machen würde – ohne Einschränkungen und ohne ständig daran denken zu müssen, dass man eine Sehhilfe trägt.
Welche Kontaktlinsen eignen sich besonders zum Sport?
Die Wahl der passenden Linse hängt insbesondere von zwei Faktoren ab: Von deinen persönlichen Vorlieben und von der Sportart, die du damit ausüben möchtest. So gibt es beispielsweise spezielle Kontaktlinsen, die besonders für Menschen entwickelt worden sind, die unter trockenen Augen leiden. Diese Linsen bestehen aus einem speziellen Silikon-Hydrogel, welches besonders gut durchlässig für Sauerstoff ist.
Ferner kommt es bei der Auswahl stets darauf an, wie häufig du deine Kontaktlinsen tragen möchtest. Man unterscheidet nämlich zwischen Tageslinsen, Monatslinsen und Jahreslinsen. Während die Tageslinsen nach jedem Tragen direkt entsorgt werden, können Monats- und Jahreslinsen über einen deutlich längeren Zeitraum getragen werden. Letztere sind über die Zeit gerechnet günstiger und auch umweltschonender in der Handhabung. Bei manchen Sportarten kann es jedoch notwendig sein, die Linsen nach jedem Tragen zu wechseln. Wenn du mit deinen Kontaktlinsen schwimmen gehst, gelangt zum Beispiel Chlorwasser auf die Linse, weswegen es am einfachsten ist, sie danach direkt zu entsorgen. Theoretisch können auch Monatslinsen beim Schwimmen genutzt werden – die musst du aber anschließend besonders gut reinigen, damit sie sich nicht zum Gesundheitsrisiko entwickeln.
Weiche oder harte Linsen?
Bei der Auswahl der passenden Linse hast du außerdem die Wahl zwischen weichen und harten Linsen. Die weichen Linsen haben einen Silikonanteil und einen höheren Wassergehalt. Dadurch sind sie insgesamt durchlässiger für Sauerstoff und flexibler. Sie passen sich der Hornhaut an und verrutschen kaum, weswegen sie für den Sport besonders gut geeignet sind. Zudem berichten Kontaktlinsenträger oft über einen besonders hohen Tragekomfort.
Harte Kontaktlinsen hingegen sind formstabiler und werden in der Regel genau auf das Auge des Trägers abgestimmt. Da sie keine Tränenflüssigkeit benötigen, um sich im Auge zu halten, trocknen sie das Auge weniger aus. Durch ihre Stabilität können sie ein Jahr lang und sogar länger getragen werden. Weiche Kontaktlinsen sind besonders für Sportarten geeignet, bei denen du dich viel bewegst und es wichtig ist, dass die Linsen wirklich stabil im Auge haften: bei Ballsportarten, beim Kampfsport oder beim Crossfit zum Beispiel. Ausdauersportler, die laufen oder Rad fahren, können sowohl zu harten als auch zu weichen Kontaktlinsen greifen. Wenn wir viel schwitzen, trocknet auch das Auge schneller aus – was für die harten Linsen spricht. In einer Umgebung, in der viel Sand aufgewirbelt wird, können sich die kleinen Körner unter einer harten Linse jedoch eher festsetzen und zu unangenehmer Reibung führen. Hier gilt es daher, individuell abzuwägen. Wenn du Schwimmen oder Tauchen gehst, ist es ratsam, zusätzlich zu den Kontaktlinsen immer eine Schwimmbrille zu tragen. So findest du deine Linsen wieder, sollten sie einmal aus dem Auge geschwemmt worden sein.