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Rollkunstlauf – Eislose Alternative zum Eiskunstlauf?

Die Anfänge des Schlittschuhlaufens liegen mehr als 4.000 Jahre zurück. Es begann mit Gleitkufen aus Knochen, mit denen sich Menschen über Eis bewegten. Später kam die Holzvariante auf, bevor sie durch Eisen ersetzt wurde.
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chon Mitte des 18. Jahrhunderts wurden die ersten Eislaufclubs gegründet. Der Eiskunstlauf etablierte sich wenige Jahrzehnte später – die Sportart gilt als Klassiker unter den Disziplinen der Olympischen Spiele.

Die ersten Schuhe mit zwei Rollen präsentierte der Belgier Jean-Joseph Merlin im Jahr 1760. Es dauerte etwa ein Jahrhundert, bis das Rollschuhlaufen seinen Siegeszug antrat. Die erste öffentliche Bahn gab es in den USA. Aber auch in Europa ging es rasch voran: 1880 fanden sich allein in London 70, in Paris 40 Rollschuhbahnen.

Rollkunstlauf entwickelte sich aus dem Eiskunstlauf

Heute sind sowohl der Eis- als auch der Rollkunstlauf beliebte Sportarten, wobei ersterer als Vorläufer gilt. Früher konnte nur im Winter für das Schlittschuhlaufen trainiert werden, da künstliches Eis noch nicht erfunden war. Um fit zu bleiben und nicht aus der Übung zu kommen, verbrachten Eiskunstläufer den Sommer auf Rollschuhen. Mit dem Bau von ganzjährig nutzbaren Eissporthallen fand der Rollkunstlauf jedoch nicht sein Ende. Vielmehr entwickelte es sich zu einer eigenen Disziplin. Die Gründung des ersten Rollsportverbandes fand im Jahr 1910 statt, die ersten Weltmeisterschaften 1947 in den Vereinigten Staaten von Amerika. Mittlerweile haben beide Sportarten viele Liebhaber gefunden. Der Rollschuh- und Schlittschuhlauf allgemein wird gerne als Fitnesseinheit genutzt. Gerade in Zeiten, in denen Bewegung in Bezug auf die Gesundheit ein viel diskutiertes Thema sind, können beide Varianten punkten. Sie sind sowohl als Muskeltraining als auch Möglichkeit zum Kalorienverbrauch perfekt geeignet.

Unterschiede zwischen Eis- und Rollkunstlauf

Die beiden Sportarten unterscheiden sich kaum voneinander. Beide beinhalten kunstvolle Figuren, Pirouetten und Sprünge, es gibt sowohl Disziplinen für Einzelläufer als auch Paare. Außerdem sind Shows mit zahlreichen Teilnehmern weit verbreitet. Zu den – teilweise naturgemäßen – Unterschieden gehören:

  • der Untergrund, also entweder Eis oder Hartboden
  • Rollschuhe besitzen Stopper, Schlittschuhe Sprungzacken, generell fallen beim Rollkunstlauf unter anderem die Pirouetten deutlich artistischer aus
  • während der Pflichtlauf im Eiskunstsport abgeschafft wurde, gibt es ihn noch beim Rollkunstlauf
  • Rollen ermöglichen mehr Schwung als Kufen

Große Disziplinvariation im wettbewerblichen Rollkunstlauf

Internationalem Standard zufolge werden die Läufer zunächst in unterschiedliche Altersgruppen eingeteilt: Schüler, A, B und C, Jugend, Junioren sowie Senioren. Zu den einzelnen Disziplinen gehören neben Formationslaufen und Inline Artistic:

Pflichtlaufen

Es besteht aus der Vorführung von Figuren auf sechs Meter großen Kreisen bzw. auf zwei Meter großen, sogenannten Schlingen, sowohl rück- als auch vorwärts. Physische Fitness und eine gute Körperbeherrschung sind Grundvoraussetzung. Die Disziplin beinhaltet viel Kantenlaufen, das als grundlegende Fertigkeit für die Kür gilt.

Kürlaufen

Ebenso wie beim Eiskunstlauf geht es hierbei um Kürelemente wie Schrittfolgen, Sprünge und Pirouetten, gezeigt in Stand-, Sitz- und Waageposition. Bei jedem Wettkampf müssen Sportler sowohl eine lange als auch eine kurze Kür darbieten.

Paarlaufen

Auch Paare stellen je eine kurze und lange Kür vor. Es starten jeweils ein weiblicher und ein männlicher Läufer, wobei viele Einsätze nebeneinander synchron vorgeführt werden. Hinzu kommen die Paarlaufelemente. Durch die Schnelligkeit auf Rollen kommt es zu spektakulären Hebefiguren.

Rolltanzen

Im Takt der Musik führen ein Mädchen und ein Junge bzw. eine Frau und ein Mann laufende Schritte aus. Sprünge sind verboten, einige Hebungen und Tanzpirouetten eingeschränkt erlaubt.

Solotanzen

Bei dieser Variante gibt es keine Geschlechterunterscheidung. Pflichttänze und eine Tanzkür oder OSP gehören dazu. Die Themen werden jeweils am Anfang jeder Saison festgelegt.

Show

Hierbei geht es um den Schaulaufeffekt der Unterhaltung. Solo und Duo sind ebenso möglich wie Vierer- und Sechsergruppen. Einzelne Elemente aus dem Kürlauf können bedingt vorgeführt werden.

Fazit

Es besteht eine große Ähnlichkeit zwischen dem Eis- und Rollkunstlauf. Beide sind durch Vielfältigkeit geprägt, trainieren zahlreiche Muskeln und erfordern eine gute Körperbeherrschung und Fitness. Wer sich sportlich intensiv betätigen möchte, ist mit beiden Disziplinen bestens bedient. Die Auswahl an entsprechenden Clubs ist groß, einige bieten beide Sportarten unter einem Dach an.