Regeneration: Helfen Sauna & Wechselduschen?
Die Einflüsse von Training und Ernährung auf die eigene sportliche Leistung sind weithin bekannt. Doch als dritte wesentliche Komponente spielt auch die wenig beachtete Regeneration eine wichtige Rolle.
Nicht nur bei kaltem Wetter hat die Sauna ihre Reize, auch als begleitendes Ritual zum Trainingsprogramm kann sie einiges für Ihre Fitness und Gesundheit tun.
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Saunieren ist ein mildes Herz-Kreislauf-Training. Durch die hohen Temperaturschwankungen verändert sich die Durchblutung des gesamten Körpers. Dadurch werden die Blutgefäße trainiert und die Sauerstoffversorgung des Körpers und der Gliedmaßen wird verbessert.
Auch das vegetative Nervensystem wird durch den Wechsel von Anregung und Erholung sehr positiv beeinflusst.
Zunächst stellt sich ein Frischegefühl ein, dem dann einige Zeit nach dem Sauna-Bad eine Erholungsphase mit natürlicher Müdigkeit folgt. Bei so manchem Muskelkater hat ein Saunabesuch schon wahre Wunder bewirkt. Verspannungen im Rücken oder Nacken werden auf diese Weise ebenfalls gelockert.
Mit dem Schweiß scheidet der Körper belastende Stoffwechselprodukte aus und entgiftet so das Gewebe. Dadurch werden die Nieren entlastet. Außerdem wird das Immunsystem gestärkt und die Abwehrkräfte aktiviert.
Allerdings treten die gesundheitsfördernden Effekte des Heißluftbades nur ein, wenn man regelmäßig eine Sauna besucht. Einmal pro Woche ist dabei völlig ausreichend.
Was macht die Sauna eigentlich so gesund und was passiert während des Saunagangs in Ihrem Körper? Wir sagen es Ihnen!
Hauptmerkmal der Sauna und Ursache all ihrer positiven Wirkungen ist natürlich die Hitze. Beim Saunagang wird die Temperatur im Körper um ca. 1 Grad gesteigert, die der Haut sogar um ca. 10 Grad. Diese Temperaturveränderungen haben weitreichende Auswirkungen auf Ihren Organismus.
Ihr Herzkreislaufsystem wird gestärkt, Ihre inneren Organe produzieren vermehrt Abwehrstoffe. Ihre Durchblutung wird angeregt und verbessert. Ihr erhöhter Stoffwechsel transportiert Schlackenstoffe ab und entlastet so Ihre Nieren.
Die Poren Ihrer Haut werden auf natürliche Weise gereinigt. Verspannungen werden gelöst und Ihr vegetatives Nervensystem angeregt; dadurch wird Stress abgebaut. Außerdem trainiert der mehrfache, starke Temperaturwechsel (beim Abkühlen und Aufwärmen) regelrecht Wetterschwankungen und andere „Bedrohungen“ von außen.
Um in den Genuss all dieser positiven Effekte zu kommen, sollten Sie ein- bis zweimal pro Woche einen Saunagang einlegen.
Saunieren, wenn man es richtig anstellt, stärkt es die Abwehrkräfte und dient zur Regeneration des Körpers. Wer sich einige wenige Richtlinien merkt, kann seinen Kreislauf mit dem Besuch einer öffentlichen Sauna fit halten…
… oder seine Home Sauna in einen optimalen Wellnessbereich umfunktionieren.
Der spürbare Effekt nach dem Gang in die Sauna ist von der einzelnen Person abhängig. Einige Grundregeln gelten allerdings für alle Liebhaber des Schwitzbades gleich. An erster Stelle steht das körperliche Wohlbefinden vor dem Saunagang. Eine Erkältung beispielsweise kann nicht nur den eigenen Körper schwächen und erhöht das Risiko einer Verschlimmerung des Krankheitszustandes, sie begünstigt auch die Ansteckung der anderen Besucher der Sauna. Es gilt also grundsätzlich: Wer sich nicht fit fühlt, hat in der Sauna nichts zu suchen.
Eine gründliche Reinigung im Vorfeld ist aus hygienischen Gründen sehr wichtig. Ist die Haut außerdem nicht nur gereinigt, sondern auch gründlich wieder abgetrocknet worden, können die Poren den Schweiß schnell absondern.
Wichtig ist außerdem die Entspannung beim Saunavorgang. Ein Saunagang dauert in der Regel 10 bis 20 Minuten, bei einer Temperatur zwischen 80 und 110 Grad. Unter Einhaltung dieser Vorgaben sind 2 bis 3 Gänge üblich. Erprobte Saunagänger entscheiden sich häufig für ausgedehntere oder heißere Phasen, obwohl dann der gesundheitliche Aspekt sehr umstritten ist.
Um auch die Ruhepausen genießen zu können und somit den Erholungsgrad zu steigern, bringt man im Optimalfall viel Zeit für einen Gang in die Sauna mit. In den Ruhepausen soll die Körpertemperatur wieder etwas reduziert werden. Hierzu bietet es sich an, bei kälteren Jahreszeiten an die frische Luft zu gehen. Der Körper kann durchaus auch mit einer kalten Dusche oder einem kalten Bad abgekühlt werden. Je nach Kältegrad versetzt das Wasser dann den Körper in einen Schock ähnlichen Zustand, weswegen man beim Abduschen darauf achten sollte, sich von Armen und Beinen zur Mitte des Körpers vorzuarbeiten.
Nicht nur um Variation in das Sauna-Vergnügen einzubringen sind Aufgüsse sehr beliebt. Ein Aufguss erhöht die Luftfeuchtigkeit in der Sauna um ein Vielfaches. Dadurch fühlt sich die Luft wesentlich heißer an und der Körper sondert mehr Schweiß ab. Anhand des sehr beliebten und durchaus wachsenden Bereiches der Home Sauna sind aromatische Aufgüsse in vielen Supermärkten und Drogerien, aber auch in Baumärkten und Parfümerien für den privaten Nutzer erhältlich.
Durch Veränderung der Saunagänge und Wechseln der Aufgüsse, sowie das Gestalten der Ruhephasen und weiterer Wellnessbehandlungen, lässt sich die Sauna als Erholungsvergnügen optimal auf individuelle Wünsche zuschneiden.
Um den positiven Effekt des Saunierens optimal zu nutzen, denken Sie bei Ihrem nächsten Saunagang an unsere einfachen Saunaregeln.
Saunieren ist Erholung und Entspannung, bedeutet für den Körper aber auch Extrembelastung. Daher sollten Sie sich vorher genau überlegen, wie Sie Ihren Sauna-Gang gestalten.
Mit diesen einfachen Sauna-Regeln wird Ihr nächster Besuch zu einem reinen Wellness-Aufenthalt:
So werden Sie das Schwitzen z.B. in der finnischen Sauna ohne Bedenken genießen können.
Die finnische Sauna zeichnet sich durch eine niedrige Luftfeuchtigkeit und hohe Temperaturen aus. Im Regelfall liegt die Temperatur zwischen 80° und 100°C, die Luftfeuchtigkeit sollte dabei nicht über 10% liegen.
Die finnische Sauna mit dem charakteristischen hellen Holz Ambiente ist die am meisten verbreitete Art der Sauna im deutschsprachigen Raum. Für den Saunaeinsteiger ist die finnische Sauna auch genau das Richtige.
Man sollte dabei zunächst mit kurzen Saunagängen bei möglichst niedriger Temperatur (70-80°C) beginnen, um die Auswirkungen auf den eigenen Kreislauf abschätzen zu können.
Ein Highlight eines jeden Saunaganges ist der Aufguss. Dabei hat jeder Sauna-Meister seine ganz eigene Zeremonie.
Zunächst sollte der Sauna-Kammer geöffnet werden, um frische Luft herein zu lassen. Gerade in kleinen Saunas kann bei hoher Besucherzahl der Sauerstoff schnell absinken. Dann erfolgt meist eine Phase des „Vorschwitzens“, bevor der eigentlich Sauna-Aufguss beginnt.
In guten Einrichtungen werden Ihnen Eiswürfel oder gekühltes Obst gereicht.
Das Aufgusswasser wird mit einer Aufgusskelle auf die bis zu 500°C heißen Steine geschöpft, was sich in geräuschvollem Verdampfen bemerkbar macht. Jetzt ist es in der Nähe des Ofens heiß. Um die Hitze und die Luftfeuchtigkeit zu verteilen, wedelt der Saunameister ein Handtuch durch die Luft, was z.T. schon sehr unterhaltsame und kreative Choreografien hervorgebracht hat.
Eine besondere Technik ist das Herunterschlagen der heißen Luft zu jedem einzelnen Saunagast. Wenn Sie einmal diese Erfahrung überstanden haben, möchten Sie auf diese Prozedur nicht mehr verzichten.
Nach kurzer Pause wird dieses Vorgehen noch ein bis zweimal wiederholt und im Anschluss bleibt man noch ein paar Minuten in der heißen Luft sitzen. Das Nachschwitzen erhöht die Wirkung noch weiter und sollte je nach Konstitution nicht länger als 5 Minuten dauern.
Achten Sie auf die Etikette:
Duschen Sie sich nach dem Aufguss kalt ab. Beginnen Sie an Armen und Beinen und arbeiten Sie sich von unten nach oben vor, um Ihren Kreislauf nicht übermäßig zu belasten. Legen Sie sich danach im Bademantel auf eine Liege, packen Sie Ihre Füße in ein Handtuch und Sie werden Ihren nächsten Aufguss in einer finnischen Sauna nicht erwarten können.
Für Spitzensportler ist der Saunagang fester Bestandteil des Trainingsprogramms. Die Gründe gelten aber genauso für den Freizeitsportler.
Saunieren nach dem Training entspannt den strapazierten Bewegungsapparat und die gesamte Muskulatur. Die Abbauprodukte des Stoffwechsels, die sich beim Training in den Muskeln ablagern, werden abtransportiert. Das kann sogar einen drohenden Muskelkater verhindern.
Auch bei vielen Sportverletzungen sind Saunaanwendungen hilfreich. Die Anregung des Stoffwechsels begünstigt in vielen Fällen den Heilungsprozess. Vorsicht ist nur bei Verletzungen mit Blutungen (auch innere) angesagt: Warten Sie lieber, bis die Wunde wieder geschlossen ist
Generell sollten zwischen der letzten Trainingseinheit und dem Saunagang mindestens ca. 15 Minuten liegen, damit sich Ihre Herzfrequenz normalisieren kann. Nutzen Sie die Zeit, um ausgiebig zu trinken, denn vor dem Schwitzen sollten Sie Ihren Wasser- und Mineralstoffhaushalt wieder ausgleichen.
Die Einflüsse von Training und Ernährung auf die eigene sportliche Leistung sind weithin bekannt. Doch als dritte wesentliche Komponente spielt auch die wenig beachtete Regeneration eine wichtige Rolle.
Der Artikel wurde am
20. April 2021
aktualisiert.
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