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Mario Content | Fitness & Ernährung
Team Fitnessletter

Aktualisiert am
07. September 2023


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TENS vs. EMS: Welches Gerät eignet sich am besten zur Schmerzbekämpfung?

Sonstiges

Die Reizstrombehandlung in der Medizin, Physiotherapie und im Sport ist nach wie vor ein relativ neues Verfahren.

Elektro-Muskel-Stimulation
Elektro-Muskel-Stimulation. Bild: Terry Shultz P.T. | Unsplash
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E

tabliert haben sich dabei vor allem die beiden Modelle TENS und EMS. Auch wenn beide Therapien nahezu gleich funktionieren, werden sie für unterschiedliche Zwecke eingesetzt.

Die kleinen, aber feinen Unterschiede

Sowohl TENS als auch EMS sind Verfahren, die im Bereich der Reizstrombehandlung zum Einsatz kommen. Dabei wird ein elektrischer Impuls genutzt, um Nerven zu stimulieren. Die Gründe dafür können unterschiedlich sein. Denn Nervenstimulation kann sowohl schmerzlindernd als auch muskelaktivierend sein. Hier findet sich dann auch der größte Unterschied zwischen TENS und EMS. Die transkutane elektrische Nervenstimulation kommt nämlich dann zum Einsatz, wenn Patienten unter Schmerzen leiden. Die Elektro-Muskel-Stimulation hingegen wird dazu genutzt, um die Kontraktion in den Muskeln zu fördern.

Schmerztherapie mit TENS: Was Patienten wissen müssen

Die transkutane elektrische Nervenstimulation sendet elektrische Impulse durch den Körper. Durch die Stimulation der Nerven sollen Schmerzen dadurch gezielt gelindert werden können. Dabei ist die Funktionsweise leicht erklärt. Das Gerät wird über Klebepads am Körper befestigt. Je nach Therapie werden dann elektrische Impulse in verschiedenen Stärken durch den Körper gesendet. Trifft der Impuls auf den Nerv, lassen sich die Schmerzrezeptoren stören. Zu beachten ist dabei, dass TENS nicht die Erkrankung oder Verletzung selbst lindert, sondern nur das Schmerzsymptom. Eine Heilung ist mit dem nicht-invasiven Verfahren also nicht möglich. Dennoch kommen TENS-Geräte bei unterschiedlichen Krankheitsbildern zum Einsatz. Von der muskulären Verletzung beim Sport über Arthritis bis hin zu Wehen wird die transkutane elektrische Nervenstimulation von zahlreichen Ärzten angewendet. Dabei können Sie auch auf Geräte zur Schmerztherapie für zu Hause zurückgreifen. Schmerzen sollten aber keinesfalls mit TENS unterdrückt werden. Suchen Sie stets einen Arzt auf und wenden Sie die transkutane elektrische Nervenstimulation nur nach einer entsprechenden Abklärung des Symptoms an.

Mit EMS zum sportlichen Erfolg?

Im Gegensatz dazu steht die Elektro-Muskel-Stimulation. Diese kommt nämlich vor allem dann zum Einsatz, wenn Personen körperlich fit sind. Dabei werden die Pads nicht gezielt an einer schmerzenden Stelle eingesetzt. Bei diesem Verfahren werden die wichtigsten Muskelgruppen im Körper mit elektrischen Impulsen zur Kontraktion gezwungen. Daraus ergibt sich eine Art Workout, ohne dass es zur körperlichen Anstrengung kommt. Dabei kann EMS aber auch gezielt in der Reha eingesetzt werden. Um Muskeln ohne große Belastung zu stärken, kann die Elektro-Muskel-Stimulation in kurzen Schüben erfolgen. Auch hier ist sowohl ein professioneller Einsatz als auch die Anwendung zu Hause möglich. Ein direkter Trainingserfolg ist aber nicht zu erwarten. EMS wird vor allem zur Aktivierung einzelner Muskelgruppen eingesetzt. Es kann daher als Ergänzung zum klassischen Krafttraining eingesetzt werden und die Muskelausdauer erhöhen.

Gibt es Nebenwirkungen bei der Anwendung von TENS und EMS?

Elektrische Impulse durch den Körper zu schießen, mag sich auf den ersten Blick natürlich gefährlich anhören. Schwere Nebenwirkungen sind beim Einsatz aber nicht zu erwarten. Werden die Pads falsch aufgeklebt, kann es zu Hautreizungen oder auch Verbrennungen kommen. Wenn Sie sich daher ein TENS- oder EMS-Gerät für den Eigengebrauch zulegen, sollte vorab die Anleitung ganz genau gelesen werden. Halten Sie im Zweifelsfall zudem Rücksprache mit Ihrem Hausarzt. Zudem muss beachtet werden, dass nicht alle Schmerzen mit der transkutanen elektrischen Nervenstimulation gelindert werden können. Es gibt auch einige Personengruppen, die weder TENS- noch EMS-Geräte nutzen dürfen. Dazu zählen zum Beispiel Menschen mit einem Herzschrittmacher oder Personen mit Thrombosen.

Verwirrte Nerven können Schmerzreiz nicht weiterleiten

Die genaue Wirkung der Reizstrombehandlung auf die Nerven konnte wissenschaftlich noch nicht belegt werden. Der aktuellen Studienlage zufolge gehen Wissenschaftler und Ärzte aber davon aus, dass die Nerven durch den elektrischen Impuls „verwirrt“ werden. Der Schmerzreiz kann dann nicht an das Gehirn weitergeleitet werden und Patienten gewinnen dadurch an Lebensqualität. Zudem geht man davon aus, dass durch den Stromimpuls auch Glückshormone ausgeschüttet werden. Dadurch wird das Schmerzempfinden herabgesetzt.


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