Fitness-News

Alltagsbewegung – ein nicht zu unterschätzender Fitnessfaktor

Immer mehr Menschen sitzen berufsbedingt den ganzen Tag am Computer. Lange Arbeitswege, die mit dem Auto zurückgelegt werden, sind für viele zur Selbstverständlichkeit geworden. Eingekauft wird virtuell, wer es sich leisten kann, stellt für die Hausarbeit eine Haushaltshilfe ein.
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s gibt kaum mehr Gründe, sich aus einer schieren Notwendigkeit heraus zu bewegen. Stattdessen treiben Leute von heute fleißig Sport, mühen sich im Fitnessstudio ab oder drehen nach der Arbeit noch schweißtreibende Joggingrunden.

Sport tut gut und ist ein wichtiger Ausgleich zum bewegungsarmen Alltag, keine Frage. Doch wer wirklich etwas für sein Wohlbefinden tun möchte, sollte versuchen, Bewegung auf natürliche Weise in seine täglichen Aktivitäten zu integrieren.

Alltagsbewegung hält jung und gesund

Kein Geheimnis mehr: Treppensteigen hält fit, © chilimapper, fotolia.com
Kein Geheimnis mehr: Treppensteigen hält fit, © chilimapper, fotolia.com

Seit einigen Jahren weiß man, dass Menschen, die im Alltag aktiv sind, ein signifikant geringeres Sterberisiko im Vergleich zu Bewegungsmuffeln aufweisen.

Eine Studie der Universitäten Bern und Bristol hat zeigen können, dass die von der WHO empfohlenen 2,5 Stunden moderate Alltags- und Freizeitbewegung das Sterberisiko um 10 Prozent senken kann, indem die Bewegung Zivilisationskrankheiten wie Diabetes und Gefäßverkalkungen vorbeugt.

Doch nicht nur das: Alltagsbewegung kann beim Abnehmen oder beim Halten des Idealgewichts helfen. Wer beispielsweise jeden Tag eine halbe Stunde mit dem Fahrrad zur Arbeit und zurück fährt, verbrennt dabei ebenso viele Kalorien wie mit zwei intensiven Lauftrainings.

Zudem wird der Stoffwechsel aktiviert, der Bewegungsapparat insgesamt gestärkt und die Muskulatur gekräftigt. Die täglichen Bewegungseinheiten helfen, den Kopf freizubekommen und Stress abzubauen. Zudem schlafen Menschen, die im Alltag in Bewegung sind, besser.

Sport der Zukunft

Die Zukunftsforscherin Anja Kirig macht darauf aufmerksam, dass sich heute immer mehr Menschen Möglichkeiten wünschen, kleine Bewegungseinheiten in ihren Alltag zu integrieren.

Unternehmen tragen diese Entwicklung bisweilen jetzt schon Rechnung, indem sie Tischtennis- oder Kickertische einrichten, den Mitarbeitern flexible Mittagspausen zugestehen, sodass diese Zeit für Bewegung finden oder Dusch- und Umkleidemöglichkeiten zur Verfügung stellen. Gerade Menschen, die keine Zeit für lange Besuche im Fitnessstudio finden, können so trotzdem etwas für ihre Gesundheit tun.

Bewegung und Sport der Zukunft müssen flexibel und individuell gestaltbar sein und in kleinen, auch spontanen Zeitfenstern Platz finden.

Fitter im Alltag – fünf Tipps

  • Füße sind ein Fortbewegungsmittel. Viele Menschen ziehen zu Fuß gehen nicht ernsthaft in Betracht, um von A nach B zu kommen. Dabei ist gehen der natürlichste Bewegungsablauf überhaupt. Wem es schwer fällt, zum Supermarkt oder die zwei U-Bahnstationen zum Bahnhof zu Fuß zu gehen oder in den vierten Stock zu steigen und nicht den Aufzug zu nehmen, kann sich mit einem Fitnessarmband oder einer Fitnessuhr motivieren. „Diese Armbänder werden immer wieder mit spannenden Aufgaben und Zielen ausgestattet, die es im Laufe des Tages zu erreichen gilt“ ist bei smartwatch.de zu lesen. Wer seine Bewegung über den Tag verteilt aufzeichnet und ein tägliches Bewegungsziel erreichen möchte, ist motivierter, sich im Alltag tatsächlich konsequent zu Fuß fortzubewegen.
     
  • Hausarbeit als Bewegungsanreiz nutzen. So schlagen Sie zwei Fliegen auf einen Streich. Denn das lästige Staubsaugen, Wäsche aufhängen oder Staubwischen macht gleich mehr Spaß, wenn man weiß, dass man damit seiner Fitness etwas Gutes tut. Kümmern Sie sich also ruhig etwas mehr um Ihren Haushalt.
     
  • Kleine Veränderungen, großer Effekt. Langes Sitzen am Schreibtisch tut dem Bewegungsapparat nicht gut und lässt den Stoffwechsel erlahmen. Stellen Sie sich darum einen Timer und stehen Sie alle 45 Minuten auf. Bewegen Sie sich drei Minuten lang, strecken und räkeln Sie sich, machen Sie Hampelmänner, wenn Sie mögen ein paar Liegestützen und Kniebeugen und arbeiten Sie dann erfrischt und angeregt weiter.
     
  • Bringen Sie Bewegung in soziale Aktivitäten. Treffen Sie sich mit Freunden auf einen Spaziergang, bummeln Sie nach dem Kaffee trinken gemeinsam durch die Stadt, gehen Sie tanzen oder bowlen, machen Sie eine kleine Radtour oder verabreden Sie sich im Sommer im Schwimmbad . Denn gemeinsam mit andern macht Alltagsbewegung noch mehr Spaß.
     
  • In der Kürze liegt die Würze. Viele Menschen schreckt der Gedanke, gleich eine schweißtreibende Stunde in die Bewegungseinheit investieren zu müssen, gänzlich vom Sport ab. Doch das ist gar nicht nötig. Kurze Trainingseinheiten, die regelmäßig umgesetzt werden, bringen mehr als intensive, lange Workouts, die nach drei Wochen wieder aufgegeben werden. Finden Sie für sich eine Routine, die es erlaubt, drei kürzere Einheiten von ca. 20 min in ihre Woche einzubauen. Das kann beispielsweise morgens nach dem Aufstehen, in der Mittagspause oder abends vor dem Fernseher sein.